Vor kurzem habe ich mir nach langem Hadern endlich ein neues Fernglas gekauft. Lange stand die Überlegung zwischen achtfacher und zehnfacher Vergrößerung im Raum, da einerseits 10x seit langem der Standard ist, andererseits 8x meist etwas leichter und bei gleichem Objektivdurchmesser lichtstärker ist.
Nach einem letzten, etwas enttäuschenden Test auf den Naturfototagen Fürstenfeldbruck in diesem Jahr habe ich mich zwar für ein Fernglas mit ca. 8×40 entschieden, war aber von allen ausstellenden Herstellern nicht ganz überzeugt was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht. Einerseits gab es qualitativ sehr hochwertige Ferngläser von Zeiss, Leica und Swarovski und andererseits qualitativ und teils billige Ferngläser von Kowa und Olympus zu sehen, wo sich ein brauchbares Glas aber auch im Preisbereich zwischen 400 und 500€ befindet. Mir war das aber für meine Verwendungszwecke und mein nicht ganz so üppiges Azubigehalt allerdings zu teuer, und alles was billiger war, war entweder zu lichtschwach oder optisch einfach eher schwach.
Zum Glück ist mir noch ein Testbericht von Chris Kaula, einem befreundeten Naturfotografen eingefallen, und der hat mir dann das Minox 8×44 BV empfohlen. Da dieses nicht mehr im Handel erhältlich ist habe ich mich für den Nachfolger, das Minox x-active 8×44 entschieden.
Der erste Eindruck nach dem Auspacken war größtenteils positiv. Das Fernglas ist sehr gut verarbeitet und liegt angenehm in der Hand. Es ist mit etwas über 600g aber auch kein Leichtgewicht und man wird es sicherlich spüren wenn man es den ganzen Tag um den Nacken hängen hat. Der Fokustrieb ist nicht gerade leichtgängig, aber wenn man es benutzt angenehm. Was mir allerdings sofort negativ aufgefallen ist, ist die sehr lose Befestigung der Abdeckungskappen für die Objektivöffnung, die ich mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit verlieren würde und deshalb direkt abgezogen habe.
Wenn man durch das Fernglas schaut fallen als erstes zwei Dinge auf: zum einen ist es sehr angenehm hell und hat ein großes Blickfeld. Zum anderen zeigt es leider an Kontrastkanten recht deutliche chromatische Abberationen, zumindest solange man sich nicht auf diese Stelle konzentriert. Tut man dies, verschwinden die Bildfehler wie von Geisterhand.
Bei etwas genauerer Begutachtung fällt auch noch auf, dass näher am Bildrand die Abbildungsleistung stark nachlässt und das Bild etwas matschig wird. Dafür kann es mit 136m Sichtfeld auf 1000m glänzen, im Gegensatz dazu hat man oft nur 100m auf 1000m bei der Konkurrenz. Wie sich das ganze in der Praxis verhält wird sich herausstellen. Ich werde auf jeden Fall noch einen genaueren Testbericht in ein paar Wochen veröffentlichen.
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