Manchmal hat man das Glück, dass man bei der Fotografie ganz komfortabel stehen oder sitzen kann. Meistens ist das allerdings nicht der Fall, zumindest nicht, wenn man die schönste Perspektive aus Augenhöhe haben möchte. Wenn man sich dann aber auch noch tarnen will (muss), steht man recht schnell vor dem Problem, dass normale Tarnzelte oft keine bodennahen Löcher für das Objektiv haben, ganz zu schweigen davon dass die Bodenfläche meistens viel zu kurz für einen liegenden Erwachsenen mit Kamera vor der Nase ist.
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Schon lange fotografiere ich zu einem großen Teil Vögel, die sich nahe am Boden befinden. Deswegen war auch schon immer der Wunsch da, möglichst bodennah zu fotografieren. Anfangs hatte ich noch einen selbst genähten Bohnensack, der mir hin und wieder immer noch gute Dienste leistet, aber für die Pirsch und auch für ein genaues Ausrichten der Kamera einfach ungeeignet ist. Auch mein Stativ, damals noch nicht umgebaut, konnte nur über das umständliche und eher instabile Umklappen der Mittelsäule in eine bodennahe Perspektive gebracht werden. Dazu kommt dann immer noch dass die ausladenden Beine eines Stativs auch dafür sorgen können, dass beim herausschieben aus der Deckung das Tier ein Bein bemerkt und deswegen abhaut, so wie es mir einige Male bei der Wasseramsel gegangen ist.
WeiterlesenSchon seit vielen Jahren bin ich Besitzer von mehr oder weniger stabilen Stativen. Für meine bisherige Art der Fotografie war das aber auch nicht so relevant, da ich das Stativ nahezu nur bei Langzeitbelichtungen mit Fernauslöser verwendet habe. Da ich inzwischen aber auch ganz gern mal auf ein bestimmtes Tier ansitze, entstand der Wunsch nach einem stabileren Stativ, am liebsten ohne Mittelsäule. Ich hab mich also ein bisschen umgeschaut, allerdings ist leider der Markt im unteren Preissegment dominiert von „hauptsächlich höher, und wenn es mit einer dreifach ausziehbaren Mittelsäule ist“. Und über 300€ sind mir aktuell einfach zu viel für ein Stativ.
Ich konnte mich noch dunkel daran erinnern, dass es für mein Manfrotto 190XPROB mal einen Umbausatz gab, um die Mittelsäule zu entfernen. Nach ein bisschen Recherche musste ich enttäuscht feststellen dass das nirgends im Internet mehr zu finden ist, ich war aber um einige Ideen schlauer und fing an, mir die ersten Gedanken zu einem eigenen Umbau zu machen.
Die Grundlage dafür sollte eine vier Millimeter dicke, runde Edelstahlplatte bilden. Online fanden sich wenige Möglichkeiten, letztendlich habe ich aber für unter 7€ eine Platte bei Amazon gefunden. Der Versand verlief zwar etwas träge und ließ sich leider nicht tracken, aber nach knapp einer Woche war die Platte da und ich konnte beginnen.
Beim ersten Versuch hab ich noch den Fehler begangen alte HSS-Stahlbohrer ohne Schneidöl zu verwenden, auf jeden Fall hatte ich nach ca. 2 Stunden bohren (für 4 Löcher!) 4 Bohrer zerstört und war etwas frustriert, die Platte war aber fertig gebohrt dass ich sie an den drei Schrauben oben am Stativ festschrauben konnte. Der Versuch war leider missglückt, da ich wohl schon beim Anzeichnen oder erst beim Bohren verrutscht war und dadurch die Schraublöcher nicht mit denen im Stativ übereingestimmt haben. Also erneut eine zweite Platte bestellen, warten und nach ca. einer Woche endlich noch einen Versuch starten können.
Dieses Mal habe ich mir gleich zwei neue HSS-G-Bohrer und eine Flasche Schneidöl gekauft, und siehe da, nach korrektem Anzeichnen und ca. nur 30 Minuten Bohren war ich erfolgreich und hatte alle vier Löcher gebohrt und bei dem Loch in der Mitte ein 3/8“-Gewinde für eine Stativschraube geschnitten. Dann fehlte nur noch das bereinigen der Schnittkanten und Putzen damit das restliche Schneidöl nicht überall landet, schon war der Stativaufsatz dann fertig.
Dieses Mal lies er sich problemlos am Stativ befestigen, und auch mein Kugelkopf mit ca. 50mm Basisdurchmesser passt einwandfrei auf das Stativ, nur mein Manfrotto 701HDV hat leider eine etwas zu große Basis. Aber dafür fällt mir sicher auch noch eine Lösung ein!
Hier jetzt noch ein paar Bilder zum Nachvollziehen des Umbaus: