Schon lange fotografiere ich zu einem großen Teil Vögel, die sich nahe am Boden befinden. Deswegen war auch schon immer der Wunsch da, möglichst bodennah zu fotografieren. Anfangs hatte ich noch einen selbst genähten Bohnensack, der mir hin und wieder immer noch gute Dienste leistet, aber für die Pirsch und auch für ein genaues Ausrichten der Kamera einfach ungeeignet ist. Auch mein Stativ, damals noch nicht umgebaut, konnte nur über das umständliche und eher instabile Umklappen der Mittelsäule in eine bodennahe Perspektive gebracht werden. Dazu kommt dann immer noch dass die ausladenden Beine eines Stativs auch dafür sorgen können, dass beim herausschieben aus der Deckung das Tier ein Bein bemerkt und deswegen abhaut, so wie es mir einige Male bei der Wasseramsel gegangen ist.

Deshalb fasste ich den Entschluss, dass ich einen Groundpod brauche. Nach einer kurzen Recherche online war mir aber klar, dass ca. 100€ für ein Bodenstativ, dass ich wahrscheinlich doch nicht so oft hernehmen werde wie ich mir das vorstelle, einfach nicht drin sind. Also musste eine DIY-Alternative her. Einige Youtubevideos später hatte ich zwar einige Lösungsmöglichkeiten gesehen, allerdings konnte mich keine so wirklich begeistern. Gemeinsam hatten alle Videos, dass eine einfache Bratpfanne als Basis genutzt wurde, was ich mir auch so abgeschaut hatte.

Die Befestigung des Stativkopfs ließ aber bei allen zu wünschen übrig. Einige hatten einfach ein Stück Holz mit einer entsprechend eingelassenen Stativschraube eingeklebt, was mir zum einen etwas instabil vorkam und zum anderen die minimal mögliche Höhe um ein paar Zentimeter erhöhte. Eine andere Möglichkeit war es, einfach eine Stativschraube durch die Pfanne zu stecken, die dann allerdings mit den ca. 3mm Dicke das Kopfs das ganze auf nicht ganz so nachgiebigem Boden sehr wackelig hätte werden lassen können. So musste ich also wohl oder übel mir selbst etwas ausdenken, und nachdem mich keine Lösung so wirklich überzeugt hatte, habe ich mich für eine Mischung der anderen Ideen, aber letztendlich doch für eine komplett eigene Idee entschieden.

Bei Tedi habe ich eine günstige Aluminiumpfanne gefunden (billig trifft es vielleicht eher, aber für meine Zwecke genau richtig), die durch das Material und die geringe Wandstärke sehr leicht ist. Da die Beschichtung wahrscheinlich ihrem Namen alle Ehre macht und ein Anhaften des Klebers verhindert hätte, musste diese kurzerhand an der Kontaktfläche weichen, was mit einem Tellerschleifer ein Leichtes war.

Außerdem habe ich in diesem Schritt gleich ein Loch mit fast zwei Zentimetern in die Mitte der Pfanne gebohrt, in welchem dann der Kopf der Stativschraube Platz finden sollte. Von einem alten Bastelprojekt hatte ich noch einen sehr stabilen halbierten Winkel rumliegen, durch dessen große Löcher eine Schraube mit 3/8“ genau hindurchpasste. Also hab ich den Winkel angeklebt und an drei Stellen mit kleineren Löchern noch mit m3-Schrauben an der Pfanne fixiert. Wichtig dabei ist, dass Senkkopfschrauben von unten durch die Pfanne geschraubt werden, da man so die Schrauben möglichst weit versenken und die anschließend noch überstehenden Teile der Köpfe einfach abschleifen kann, sodass die Pfanne wieder plan auf dem Boden aufliegt.

Außerdem musste ich die Enden sowie die Muttern, mit denen die Schrauben befestigt wurden, noch etwas zurecht schleifen, da ich sonst Probleme gehabt hätte, meinen Stativkopf, einen Manfrotto 701HDV, auf der Pfanne zu befestigen und drehen zu können. So sieht das ganze aus:

Natürlich habe ich das ganze auch schon im Feld getestet, es schlägt sich bis jetzt echt gut, mit Objektiven vom Canon EF 70-200mm f4 L IS II USM bis hin zum Canon EF 400mm f4 DO IS USM hatte ich bis jetzt keine Probleme (außer der schlechten Balance beim 400er, was aber eher an der verwendeten Kamera liegt).

Und so sieht das ganze in der Praxis aus:

Bis jetzt konnte ich das ganze leider nur bei den Wasseramseln testen, aber ich freue mich schon auf das nächste Jahr wenn ich wieder einmal Limikolen damit fotografieren kann.