Früher war es der Standard – wollte man ein Bild nicht nur auf einem Leuchttisch oder mit einem Diaprojektor betrachten, musste man Abzüge davon machen. Mit dem Einzug der digitalen Fotografie und den digitalen Endgeräten, die immer mehr unseren Alltag dominieren, nahm dieser Trend ab und nur noch die wenigsten Leute drucken ihre Fotos aus. Einerseits kann ich das auf jeden Fall verstehen, weil man meistens dann doch so viele Fotos hat dass man physisch gar nicht den Platz hat, sie alle aufzubewahren und andererseits finde ich das aber sehr schade, da es zumindest für mich ein ganz besonderes Gefühl ist, ein Foto in der Hand zu halten.
Natürlich ist das nicht der einzige Grund, es fängt schonmal damit an, dass jeder Bildschirm eine etwas andere Farbrepräsentation hat und es so nie möglich ist, dass das Bild optimal dargestellt wird. Beim Druck ist das anders, theoretisch kann man es da so weit verfeinern, dass die Bilder immer am Ende genau so, wie man es sich vorstellt, auf dem Papier erscheinen.
Ein weiterer Grund ist aber natürlich auch, dass die meisten Leute dazu neigen, Fotos nur noch auf ihrem Smartphone anzusehen, und ein Bild mit einer Diagonale von einigen Zentimetern nie so gut wirken kann wie mit über einem halben Meter oder sogar noch größer.
Für mich ist es auch jedes Mal wieder ein Erlebnis, wenn so ein gedrucktes Foto dann bei mir ankommt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt dann schon mehrere Stunden in das Ergebnis gesteckt, angefangen bei der Zeit beim Fotografieren und der Bearbeitung, über die Bildauswahl welches Foto es jetzt genau an die Wand schaffen soll bis hin zum Bestellen und Warten auf das gute Stück. Da tut es mir immer gut, das Bild dann physisch vor mir zu haben und das Ergebnis der investierten Mühen vor mir zu sehen.
Und zu guter letzt habe ich (und viele andere Menschen in der modernen Welt) das „Glück“, sowieso schon den ganzen Tag auf irgendwelche Monitore zu starren. Da tut es dann auch erst recht gut, nach Feierabend die Zeit am Bildschirm zu reduzieren und sich an analogen Bildern erfreuen zu können.
Auch bei meiner doch eher begrenzten Wandfläche in meinem Zimmer habe ich es mir nicht nehmen lassen, ein paar Bilder an die Wand zu hängen:
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