Leider findet man sie auf unseren Wiesen und Feldern immer seltener, und auch dieses mal ist es wohl der intensiven Landwirtschaft geschuldet dass ich den Kiebitz treffen konnte. Üblicherweise sind die jungen Kiebitze im Juli schon längst flügge und halten sich an eher ungestörten Stellen auf.
So spät im Jahr noch ca. einwöchige Jungen zu finden, deutet dahingegen fast immer auf einen Gelegeverlust der eigentlichen Brut und damit ein Nachgelege hin.
Schon von weitem habe ich die Mutter rufen hören, konnte aber zuerst den Grund für die ungewöhnlich hohe Aufmerksamkeit finden (ich war noch über 100m entfernt und auch sonst war nichts zu sehen). Auch wenn ich es möglichst vermeide, Tiere zu stören oder zu beunruhigen, war es in diesem Fall auch aus ökologischer Sicht sinnvoll anzuhalten und genauer nachzusehen. Zuerst konnte ich nichts finden, aber nach zwei oder drei Minuten sah ich den ersten Flaumball über das Feld huschen. Die Mutter hatte sich bis dahin auch wieder beruhigt und kam sogar noch viel näher heran, weswegen ich mich dazu entschlossen habe, hinter einem erhöhten Kanalisationszugang abzuwarten.
Das Licht wurde immer besser, besonders die im Gegenlicht tanzenden Insekten hatten es mir angetan. Als dann auch noch zwei weitere junge Kiebitze zwischen den Blättern hervorkamen war der Abend für mich schon perfekt.
Die Jungen waren leider für brauchbare Fotos noch zu weit weg, allerdings konnte ich wenigstens von der Mutter ein paar Fotos machen, über die ich mich sehr gefreut habe. Nachdem die Sonne nach weiteren 10 Minuten hinter den Bäumen verschwunden war, habe auch ich mich wieder auf den Weg gemacht, um die zwar immer noch wachsame aber nicht mehr beunruhigte Kiebitzdame nicht noch einmal aufzuschrecken.
Wenn es die Zeit zulässt werde ich auf jeden Fall noch einmal bei ihnen vorbeischauen, um den drei kleinen Rackern hoffentlich beim flügge werden zuzuschauen. Die Chancen stehen hier gar nicht so schlecht, da das Feld vermutlich nicht so intensiv bewirtschaftet und damit nicht so häufig befahren werden muss.
Und damit nicht nur die künstlerisch interessierte Leserschaft etwas zu sehen hat, sind hier noch ein paar Kiebitzfotos von anderen Gelegenheiten:
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