Wenn man als Deutscher an den Gardasee denkt, fallen einem wahrscheinlich als erstes Sachen wie Touristen, deutsche Rentner/Pensionäre und viel Gedränge ein. Dass dabei aber auch Platz für ganz besondere Natur bleibt, haben die meisten Leute wahrscheinlich nicht so auf dem Schirm. Ich bin in meinem zweiten Urlaub am Gardasee im diesjährigen September trotzdem mit offenen Augen unterwegs gewesen, und was ich gefunden hab, hätte ich nicht für möglich gehalten.

Schon am ersten Abend, mehr oder weniger direkt nach der Ankunft am Campingplatz auf einem Spaziergang am See entlang, fiel mir ein recht wenig scheuer Seidenreiher auf. Leider hatte ich an diesem Abend mein Teleobjektiv (das sowieso nur das 70-200mm f4 war, und nicht mein tolles neues 300mm f2.8) aus Gewichtsgründen zurückgelassen. Also konnte ich so nur den Moment genießen und bin etwas enttäuscht weitergegangen.

Ein weiteres Motiv waren die wirklich fast allgegenwärtigen Eidechsen (ich bin kein Experte, vermute aber mal Mauer- und Ruineneidechsen), die leider meistens in der prallen Sonne unterwegs waren. Letztes Jahr hatte ich aber Glück und konnte dieses farbenprächtige Männchen im Halbschatten erwischen:

Auch landschaftlich hat der See einiges zu bieten, da ich hier aber schon im letzten Jahr einige aus meiner Sicht sehr schöne Bilder gemacht hatte, habe ich mich aber auch in dieser Hinsicht eher zurückgehalten und den Anblick genossen.

Der Seidenreiher ging mir aber nicht aus dem Kopf, vor allem weil wir tagsüber immer wieder bei praller Sonne bis zu drei Individuen gefunden haben, die sich am Ufer den Bauch vollgeschlagen haben. Ein paar Fotos konnte ich auch hier schon machen, wegen dem sehr harten Licht konnten mich die aber natürlich auch nicht so recht zufriedenstellen:

Am gleichen Abend ging es dann aber noch einmal auf einen Spaziergang los, der so geplant war (zumindest von mir, meine Freundin wusste noch nichts von ihrem Glück), dass wir auf dem Rückweg gute Chancen hatten, einen Seidenreiher bei Sonnenuntergang zu finden und fotografieren zu können. Ausnahmsweise hatte ich sogar tatsächlich das Glück, dass wir ein paar Minuten bevor die Sonne hinter den Hügeln auf der anderen Seeseite verschwunden ist, nicht nur einen, sondern sogar zwei Seidenreiher gefunden haben. Also nichts wie ran, mit ein bisschen Pirschen konnte man sich auf wenige Meter annähern und ich habe selbst mit sehr geringer Brennweite einige gute Fotos machen können. Diese möchte ich jetzt aber für sich sprechen lassen, nur eine Sache habe ich noch: um Jurassic Park zu zitieren, Nature finds a way, immer die Augen offenhalten, Motive finden sich an den unerwartetsten Stellen.

Unexpected encounters

When most German think of Lake Garda, they think of things like tourists, retired people and massive crowds. Usually nobody remembers, that even if the other aspects are all true, there is room for nature and some very special animals. This September I was in Bardolino for the second time, and what I found really opened my eyes.

On our first evening, more or less instantly after our arrival at the camping site, we went for a little walk along the shoreline. I noticed a little egret pretty close to the sidewalk. Unfortunately, I didn‘t bring my tele lens with me (I only brought the 70-200mm f4, not my 300mm f2.8, but it was still sitting in our mobile home), as I didn‘t want to lug it around this day. So the only thing I could do was to enjoy the moment and move on with a slightly disappointed mood.

Another nice subject were the lizards which were present everywhere. Unfortunately, they spent most of their time sitting in harsh sunlight, so the pictures turned out mediocre. But last year, I had the chance to take a photo of a really colorful male:

The landscape is also something noteworthy, but as I took some rather nice shots last year I held back and just enjoyed the view. So here are some of the photos from my last trip:

But still, I couldn’t get the little egret out of my head, especially as we ran into two more during mid-day, feeding along the shore. I managed to snap a few pictures, but due to the harsh light I wasn’t satisfied at all:

On this evening we headed out for another sunset walk, and it was at least my plan (my girlfriend didn‘t know anything yet), that we had high chances of seeing the little egret on our was back and potentially shoot it against the setting sun.
The luck was on our side, a few minutes before the sun dipped behind the mountains on the other side of the lake, we spotted not one, but two egrets. With a little patience I managed to sneak up to them, so that I managed to grab a few photos with my 70-200mm lens.
I concluded this evening with a quote from Jurassic Park, „nature finds a way“, meaning in this case that subjects are everywhere, you just need to keep your eyes open.