Wie im Artikel von letzter Woche berichtet, hatte ich vor vier Jahren das Glück, ein Wasserrallenrevier in meiner direkten Umgebung zu finden.
Nach meiner zufälligen Begegnung bei einem Ansitz auf den Eisvogel hatte ich noch einige weitere Begegnungen mit diesem wundervollen Vogel, aber jetzt von vorne; Nach der ersten Begegnung war ich so geflasht, das ich zuerst von einem Zufall und einer einmaligen Gelegenheit ausgegangen bin. Trotzdem versuchte ich mein Glück und war am nächsten Tag direkt wieder vor Ort, wieder vor Sonnenaufgang, und wartete auf das was so kommen sollte.
Leider war dieser und auch die nächsten Ansitze im Hinblick auf die Wasserralle so gar nicht erfolgreich. Ich habe sie zwar hin und wieder gehört, aber blicken lassen hat sie sich erstmal nicht mehr. Dafür konnte ich einige andere schöne Fotos machen, wie zum Beispiel von diesem Zaunkönig und einem Rotkehlchen.
Eines Morgens, als ich wieder mal trotz eher schlechtem Wetter ansaß, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Direkt vor mir kam auf einmal die Wasserralle aus der Vegetation und machte sich langsam an der Wasserkante entlang auf den Weg in Richtung Gehölz.
Ich nutzte die Chance als sie hinter dem Gehölz verschwunden war und legte mich rechts davon wieder auf die Lauer. Kurz darauf erschien sie auch und kam bis auf wenige Meter heran.
Am nächsten Morgen musste ich natürlich sofort wieder ansitzen, dieses Mal hatte ich das Glück die Wasserralle noch während der blauen Stunde zu erwischen.
Danach kamen noch einige weitere Begegnungen mit der Wasserralle, aber keine war so eindrucksvoll wie die Vorangegangene. Das eine oder andere schöne Foto von anderen Arten war aber auch wieder drin.
An einem Nachmittag hatte ich noch ein ganz besonderes Erlebnis. Die Wasserralle ließ sich nur ganz kurz zwischen den Gräsern blicken, aber ich blieb trotzdem vor Ort und wartete weiter. Irgendwann schaute ich zufällig mal hinter mich, und konnte meinen Augen nicht ganz trauen, als ich dort eine Schnepfe laufen sah. Durch die geringe Scheu bin ich eigentlich sofort von einer Zwergschnepfe ausgegangen, was ein Blick durch den Sucher dann zum Glück auch bestätigt hat. Ich machte ein paar Aufnahmen zur Sicherheit, wenigstens irgendetwas in der Tasche zu haben. Dann begann ich langsam, mich der Schnepfe zu nähern. Ihre Tarnung war so perfekt, dass ich nach einem Perspektivenwechsel meinerseits die wie erstarrt dasitzende Zwergschnepfe erst wieder suchen musste. Nach einer Weile hatte sie dann genug und verdrückte sich erst einmal ins Gehölz, wo sie nicht mehr auffindbar war. Erst danach ist mir aufgefallen, dass ich so stark gezittert habe, dass ich die Kamera nicht einmal mehr anähernd ruhig halten konnte. Zum Glück sind die Fotos doch brauchbar geworden, da man wahrscheinlich so eine Chance nicht mehr so bald haben wird, da ihre Tarnung so perfekt ist, dass es Geschichten von bei Kartierungen plattgetretenen Zwergschnepfen gibt.
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